U17 und U20 – Ein Tag voller Glanz, Drama und unvergesslicher Momente
- Wir sind mutig.

- 28. Okt.
- 4 Min. Lesezeit
U17 und U20 – Ein Tag voller Glanz, Drama und unvergesslicher Momente
Am heutigen Tag durften unsere Fußballhelden des Immanuel-Kant-Gymnasiums wieder das tun, was sie am besten können: Emotionen wecken, Herzen brechen und Aluminium treffen.Begleitet wurden die Mannschaften von Herrn Gayer und Herrn Feil (U17) sowie Herrn Alber (U20) – letzterer mit der wohl größten Taktiktafel südlich des Neckars.
U17 – Dominant, unglücklich, aber mit Stil

Unsere Mittelstufenkicker starteten in Bernhausen auf dem Kunstrasenplatz am Stadion mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein. Im ersten Spiel gegen Nellingen war man klar spielbestimmend, ließ Ball und Gegner laufen – nur der Ball wollte partout nicht ins Tor. So kam, was im Fußball manchmal kommt: ein einziger Eckball, ein unglückliches 0:1 – und die Erkenntnis, dass Fußball manchmal einfach grausam ehrlich ist.
Doch die Jungs ließen sich nicht beirren. Gegen Wendlingen gab’s ein kämpferisches 1:1, bei dem man sich spätestens in der zweiten Spielhälfte in die Herzen der Zuschauer spielte. Im entscheidenden letzten Spiel ging es dann um Platz 2 und damit ums Weiterkommen. Trotz spielerischer Dominanz, brennender Leidenschaft und mindestens 87 % Ballbesitz (gefühlte 99%) reichte es wieder „nur“ zu einem 1:1. Aber eines ist sicher: Diese Mannschaft hat Zukunft.Nächstes Jahr wollen wir die klaren Torchancen nicht mehr nur zählen, sondern auch nutzen – und den Ball endlich so oft über die Linie drücken, wie es unsere Spielweise verdient.
U20 – Große Emotionen, noch größere Legenden

Währenddessen spielten die „Großen Jungs“ auf dem Kunstrasen des ESG – und das mit dem Stolz und Pathos einer Mannschaft, die wusste: Das ist vielleicht das letzte Mal im IKG-Trikot.Neun Jahre Schulfußball, unzählige Schweißperlen und das legendäre „Tor des Luis in der 5. Klasse aus 20 Metern“ im Gedächtnis – da war klar: Das wird kein gewöhnlicher Tag.
Angeführt von unserem Capitano Philipp Rein, der sowohl von der Bank aus als auch auf dem Feld Regie führte, legte das Team los wie die Feuerwehr. Im ersten Spiel gegen das THG Esslingen war sofort klar: Hier wird Fußball zelebriert. Unsere Superstars Timo und Patrick (gesprochen mit langem Ä und leicht amerikanischem Slang – „Päätric“) wirbelten die Abwehr durcheinander, als hätten sie das Drehbuch selbst geschrieben. Gemeinsam mit Luis und phasenweise Noah, der in bester Ronaldo-Manier (dem echten Ronaldo R9 in seinen späteren, gemütlicheren Jahren) glänzte, bildeten sie eine Sturmreihe, wie sie seit dem magischen Dreieck im Großraum Stuttgart niemand mehr gesehen hat.
Als Timo dann im Usain-Bolt-Modus über den Flügel marschierte, blieb den Verteidigern nur ein Mittel: das taktische Foul der Kategorie „Verzweiflungstat“. Der Schiedsrichter zückte zwar keinen Elfmeter – aber immerhin den Meterstab, um die Strafraumlinie neu zu ziehen. Es gab Freistoß. Natürlich.
Im Mittelfeld spielte sich Jonas in den Fokus, während Lion durch unermüdliches Pressing und einen sehenswerten Treffer glänzte. Und dann war da noch Elyesa – unser Tausendsassa, der in einem Spiel mindestens fünf Positionen abdeckte: Torwart, Innenverteidiger, Zehner, Flügelstürmer, Motivationscoach – es gibt kaum etwas, das er nicht kurz ausprobiert hat. Tom, anfangs noch zurückhaltend, steigerte sich von Spiel zu Spiel – und dominierte am Ende das Mittelfeld wie einst Dieter Eilts bei der EM ’96.
Hinten stand unsere Nummer 1 Lucas sicher wie eine Mauer aus Granit. Er hatte wenig zu tun – aber wenn, dann verwandelte er sich in Manuel Neuer 2014 und pflückte Bälle aus der Luft, die physikalisch eigentlich gar nicht erreichbar waren. Zwei Traumtore durch Lion und Timo sorgten für einen überzeugenden Auftaktsieg. Und Ismael und Markus, die in ähnlicher Konstellation (gemeinsam mit den anderen Jungs des K2-Sport-LKs) schon die ein oder andere Niederlage unter den Augen von Herrn Alber einstecken mussten – man denke nur an die Skiwoche in Damüls – wollten diesmal unbedingt gewinnen.
Markus agierte als Wadenbeißer par excellence, sodass Berti Vogts persönlich vor Neid erblasst wäre, und Ismael blieb wie gewohnt und erwartet – einfach cool. Spätestens seit sich in Klasse 10 der Vorhang gelichtet hat, gibt es kaum einen, der einen besseren Überblick über das Spielgeschehen hat als er.Unsere Edeljoker Jonas und Ben unterstützten nicht nur mit Rat und Tat am Seitenrand und überzeugten auf ganzer Linie in ihren Einsatzminuten, sondern waren in der Lage, das große Ganze zu sehen – und den Coach zu coachen, was in der ein oder anderen Phase auch äußerst notwendig war.
Dann folgten zwei Spiele, die eher an griechische Tragödien erinnerten: Chancen im Minutentakt, zwei „angeblich“ (wir betonen: angeblich!) aberkannte Abseitstore, ein Pfostentreffer von Mateo, der überall auf dem Feld zu finden war – und dazu ein Gegner, der das Abseits so auslegte, wie man es wohl nur in der 6. Dimension versteht.
Am Ende standen 5 Punkte aus 3 Spielen, Platz 2, 2:0 Tore (eigentlich +4, aus unserer Sicht jedenfalls) – und der emotionale Abschied des „Goldenen Jahrgangs“ vom IKG-Fußball. Ein letzter Spaß, ein letzter Sprint, ein letztes gemeinsames Jubeln – und die Erkenntnis: Man kann Spiele verlieren, aber keine Erinnerungen.
Beide IKG-Teams zeigten Leidenschaft, Spielfreude und Zusammenhalt – und sorgten dafür, dass selbst die Zuschauer anderer Schulen begeistert waren. Trotz allem sportlichen Ehrgeiz stand der Spaß immer im Vordergrund – und davon gab es reichlich, auf dem Platz wie auch beim Zuschauen. Lediglich die Schiedsrichterfrage beim am Ende völlig „unwichtigen“ 4:1 des OHG gegen das THG ließ die Emotionen noch einmal hochkochen – Ismael durfte seine Schiedsrichterlizenz leider nicht einsetzen, sonst wäre die Tabelle sicher ganz anders ausgegangen.
Herzlichen Glückwunsch an das OHG Nellingen, das sich mit starker Leistung den verdienten Einzug in die nächste Runde sicherte. Wie man so schön sagt: Am Ende kackt die Ente
Wir hingegen schauen schon mit einem Augenzwinkern aufs nächste Jahr – dann vielleicht mit neuen Talenten, alten Träumen und einem klaren Ziel: Berlin, wir kommen! (Gedanklich sind wir ohnehin schon da.)
\ Alb